SARUV bei der Schadenbeseitigung
in der algerischen Hauptstadt nach dem Erdbeben im Mai 

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Clunier im Katastropheneinsatz

Hilfe ohne Grenzen - Die „Search and Rescue Unit Vorarlberg“ (SARUV) kam beim Erdbeben in Algieren im Mai 2003 erstmals zum Einsatz. Einsatzleiter: der Clunier Manfred Bischof.

Einrücken ins Gerätehaus - Erdbebeneinsatz in Algerien“. Mit dieser Nachricht war der Startschuss gefallen. Zweieinhalb Tage, nachdem in der Region um die algerische Hauptstadt die Erde gebebt hatte, wurden die Mitglieder der „Search and Rescue Unit Vorarlberg“, kurz SARUV, zum Hilfseinsatz ins nördliche Afrika gerufen.

Die Einheit war im Herbst 2001 auf Initiative des Landesfeuerwehrverbandes und der Bergrettung als Einsatzgruppe für internationale Hilfseinsätze ins Leben gerufen worden. Der Zweck: eine Bündelung der Kapazitäten beider Organisationen, die schon bei den ersten gemeinsamen übungen von Feuerwehr (technische Hilfeleistung) und Bergrettung (Suchhunde) zu einem erfolgreichen Projekt zu werden versprach.

Seit der Gründung der SARUV hat sich die Einheit mit Fragen der Planung auseinandergesetzt und entsprechende übungen durchgeführt. Das Erdbeben in der Türkei vom 1. Mai 2003 war schließlich der Anlass, sich für den ersten internationalen Einsatz zu wappnen und Vorbereitungen zu treffen: „Wir haben gemeinsam Unterlagen erarbeitet, auf deren Grundlage wir jederzeit bereit gewesen wären, ins Katastrophengebiet entsendet zu werden“, erklärt SARUV-Leiter Markus Lorenzi dazu. Es sei jedenfalls eine ausgezeichnete und lehrreiche übung gewesen.

Lebensretter

Die dabei gesammelten Erfahrungen sollten der Einsatzgruppe schon bald zu Gute kommen, denn nur drei Wochen später wurde es ernst: Am 23. Mai um 19:15 Uhr brachen die 14 Vorarlberger nach einer Vorlaufzeit von gerade einmal sechs Stunden vom Flughafen Altenrhein über Wien nach Algier auf, um ihren nicht ganz ungefährlichen Beitrag zur Linderung von Not und Elend und zur Rettung von Menschenleben zu leisten. Am 25. Mai teilte Ing. Hubert Vetter via Satellitentelefon mit: „Es geht uns gut, wir haben die Nacht von Samstag auf Sonntag gut verbracht“, so die erlösende Mitteilung an die Landeswarnzentrale, die als Drehscheibe in der Heimat diente.

Einen Tag später kehrte das Team nach Hause zurück und wurde in der Landesfeuerwehrschule Vorarlberg von Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler und dem Rankweiler Bürgermeister Hans Kohler (elf Helfer stammen aus Rankweil) gebührend empfangen. Die SARUV-Helfer wussten in vielen Gesprächen über ihre Erlebnisse zu berichten und konnten von schönen Erfolgen erzählen: „Die Gewissheit, dass wir gemeinsam mit polnischen Einsatzkräften am Samstag ein kleines Mädchen lebend retten konnten, rechtfertigt unseren Einsatz und macht uns bewusst, zu welchem Zweck die SARUV gegründet wurde“, freut sich der Clunier Manfred Bischof, der den Algerien-Einsatz als Teamleiter anführte, und meint weiter: „Die Erfahrungen, was für einen derartigen Hilfseinsatz an Material mitgenommen werden muss, war für uns sehr wertvoll. Das gemeinsame Arbeiten auf den Trümmerhaufen haben wir zu Hause mehrfach geübt, aber die Hitze, das Verhalten der Bevölkerung und die zur Verfügung stehende Infrastruktur waren für uns neue Erfahrungen, die unsere zukünftige Arbeit im Rahmen der SARUV wesentlich beeinflussen werden.“

Großartiger Erfolg

Dass dieser Erfolg möglich war, führt man bei der SARUV nicht zuletzt auf die gute Planungsarbeit, die wertvolle Unterstützung durch Helfer bei der Reisevorbereitung, die sehr gute Kameradschaft in der Gruppe und auch auf die gute Koordination unter den österreichischen Helfern zurück. Mit ihrem Einsatz im Rahmen des österreichischen Hilfskontingents hat die SARUV ihr Ziel, ein schlagkräftiges Spezialisten-Team zu formen, das rasch, flexibel und unbürokratisch handeln kann, erreicht und einen wichtigen internationalen Beitrag geleistet - sie darf stolz darauf sein! nLinks



Rechts im Bild: der Clunier Manfred Bischof (Einsatzleiter der Algerien-Aktion)



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